Verkauf der Spandauer Rieselfelder gestoppt

Umfangreiche Proteste waren erfolgreich

Letzte Bürgerversammlung in Gatow zum Thema Rieselfelder Foto: Ralf Salecker)

Letzte Bürgerversammlung in Gatow zum Thema Rieselfelder Foto: Ralf Salecker)

Nun doch kein Verkauf der Rieselfelder! Vor kurzem schien es noch so, als sei der Verkauf der Rieselfelder in Spandau durch die Berliner Wasserbetriebe längst unter Dach und Fach. Drei Prozent Spandaus sollten klammheimlich verkauft werden.

Josef Laggner, ein Großgastronom war als möglicher Käufer im Gespräch. Dieser gab zu diesem Thema bisher keinen Kommentar ab, während die Verkäuferseite angeblich von der Begeisterung des Kunden für das Gebiet sprach, der sich auf den ersten Blick in die Rieselfelder verliebt haben solle. Zum Imperium des Gastronomen gehören so bekannte Namen, wie Lutter  Wegner, Das Krongut Bornstedt und der Kaisersaal. Den Betriebshof der Rieselfelder wolle Laggner angeblich zu einem Ort der Erlebnisgastronomie machen.

Die Aufregung wuchs

Kaum jemand hatte mit einem derartigen Sturm der Entrüstung gerechnet. Das Schweigen des möglichen Investors ließ die Gerüchte ins Kraut schießen und sorgte für einen stetig wachsenden Protest, der einhellig bis ins Abgeordnetenhaus von Berlin reichte. Spandaus politische Vertreter waren sich einig, wie selten zuvor.

Ein wenig Verwunderung mag darüber schon aufkommen. Die Rieselfelder scheinen meist fast menschenleer zu sein. Nur selten kommen viele Menschen dort zusammen. Trotz der klaren Aussage, es würde in den Landschaftsschutzgebiet keine Baugenehmigung geben, wuchs die Angst der Freunde und Nutzer des schönen Geländes.

Einwohnerfragestunde in der Bezirksverordnetenversammlung

Die vorher genannte Angst führte zu zur intensiven Nutzung eines bisher höchst selten genutzten Instrumentes der politischen Beteiligung der Bürger. Endlich einmal wurde die Einwohnerfragestunde in großem Umfang genutzt. 16 Bürger hatten Fragen an das Bezirksamt, davon allein 9 zu den Rieselfeldern. Das Thema Ponyhof war damit weit abgeschlagen.

Die kurz zuvor veröffentlichte Meldung aus dem Bezirksamt, der Verkauf wäre vorerst gestoppt, weil Helmut Kleebank, Carsten Röding und der Vorstandsvorsitzende der BWB sich auf eine Aussetzung des Verkaufes geeinigt hätten, ließ viele Fragen, die sich direkt mit dem Investor, seinen möglichen Absichten und den Folgen eines Verkaufs beschäftigten, verständlicherweise unbeantwortet. Möglicherweise war dies auch der Grund, warum zwei der Fragesteller gar nicht erst nicht erschienen waren. Fragen zur Belastung der Rieselfelder blieben ebenfalls ohne Antwort, weil das längst fällige Gutachten der BWB noch nicht existierte.

Es gab aber auch ganz Anwohner, die offensichtlich eine Störung ihrer Ruhe befürchteten, wenn mit einem erfolgreichen gastronomischen Angebot ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Umgebung zu befürchten ist …

In Zukunft soll es mehr Transparenz im Geschehen um die Rieselfelder geben, meint Helmut Kleebank, Spandaus Bürgermeister: „Die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger ist dabei ein unverzichtbares Element.“

 

Ralf Salecker


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