Harri-Reinert-Volkshochschule Spandau
Fort- und Weiterbildung als Freizeitvergnügen
Wir leben in einer extrem schnelllebigen Zeit. Dabei werden oft Grenzen erreicht, die nur schwer überbrückbar scheinen. Informationen prasseln auf uns herein und bringen uns in Situationen, in denen wir verunsichert sind, uns fragen, wie damit umzugehen ist.
Die eigene Schulzeit liegt zu lange zurück, als dass dieses Wissen jederzeit zufriedenstellend abrufbar ist. Wenn wir Pech haben, ist es Schnee von gestern – längst veraltet. Weiterbildung ist also angesagt. Volkshochschulen bieten eine Möglichkeit, etwas für uns selbst zu tun. Wir können aus einem riesigen Angebot an Möglichkeiten wählen. Die Volkshochschule Spandau deckt fast alles ab, was von Interesse sein könnte. Sollte etwas hier im Bezirk einmal nicht angeboten werden, bietet bestimmt eine der anderen 11 Volkshochschulen in Berlin den passenden Kurs an. Online kann man ganz Berlin, oder auch nur einzelne Bezirke nach seinem Wunschkurs durchsuchen.
Die 1902 im Roten Rathaus gegründete Freie Hochschule Berlin war die erste Volkshochschule in Deutschland. 90 Jahre alt ist die Spandauer Volkshochschule, aber kein bisschen verstaubt. Schneller als bei klassischen Schulen kann hier bedarfsgerecht reagiert werden. Viele von uns sind nicht besonders gerne zur Schule gegangen. Ein Grund lag sicherlich in einem gewissen Zwang zur Teilnahme. Nicht immer schien sinnvoll, was gerade auf dem Lehrplan stand. In die VHS gehen sie alle freiwillig!
Nicht nur der Zwang, sich weiterzuqualifizieren ist eine Motivation, einen Kurs zu belegen. Die Spannweite von bloßem Freizeitvergnügen bis zur zur beruflichen Qualifikation ist weit gesteckt.
Wie der Zufall so spielt, konnte ich in einen Café das Gespräch einer Familie anhören, deren Mitglieder gerade überlegten, welche Kurse sie in Spandau belegen könnten. Offensichtlich ist das Angebot für Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen interessant. Also fragte ich sie gleich nach ihren Beweggründen.
Familie Schiller nutzt das Angebot schon seit Jahren. Vater Schiller kam nicht ganz freiwillig zu seinem Glück. Beruflich musste er sich vor einigen Jahren gezwungenermaßen intensiver mit Office-Programmen auseinandersetzen. Sein Chef setzte dieses Wissen voraus. Da kam die Möglichkeit eines Bildungsurlaubs bei der Volkshochschule gerade recht. „Mein Chef hat schon ein wenig seltsam geschaut, als ich den Bildungsurlaub beantragte“, meinte Herr Schiller, „aber am Schluss war er froh, dass ich mich so engagierte. Die zwei Wochen ohne mich, hat er dann gerne verschmerzt“.
Der Rest der Familie war dann eigentlich nur neugierig, was sonst alles noch auf dem Programm steht. Sie waren überrascht, was es so alles gibt.
Tochter Doreen möchte in diesem Jahr in einen „Female Dance“-Kurs gehen. „Tanzen wie Shakira, das wäre doch was …“, sprach sie mit leuchtenden Augen und stand schon fast vom Stuhl auf. Thomas, ihr Bruder will unbedingt einen Fotokurs belegen. „Zu Weihnachten habe ich von meinen Eltern eine Digitalkamera bekommen. Ich will aber nicht nur knipsen können …“.
Mutter Andrea schwankte zwischen Enttäuschung und Zufriedenheit. „Ich habe schon immer gerne vorgelesen, jetzt wollte ich lernen, wie eine Erzählung frei vorgetragen werden kann. In Spandau wird ein solcher Kurs nicht angeboten. Nun muss ich dafür bis nach Neukölln fahren …“.
So bunt, wie das Leben ist das Angebot in den Volkshochschulen. Führungen, Wanderungen und Exkursionen gehören ebenso dazu, wie Sprachkurse, politische Bildung, oder ein Astronomiekurs in der Bruno-Bürgel-Sternwarte in Spandau. Geschichtliche Themen, EDV-Kurse, Fitness-Programme, Theater und Musik, stehen gleichberechtigt neben der Auseinandersetzung mit der Psychologie und Philosophie. Gesundheitliche Prävention, aber auch die intensive Beschäftigung mit Lösungsstrategien für Probleme jeder Art werden thematisiert. Das eigene Ich in all seinen Facetten wird betrachtet, wie auch komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge. Ob jemand sein künstlerisches Streben schulen möchte, mit dem Kanu auf der Müritz unterwegs sein, oder Ernährungstipps bekommen, in der Volkshochschule ist er mit diesem Wunsch am richtigen Platz. Nirgendwo ist es preiswerter, als in der hier. ALG-II-Bezieher, Wohngeldempfänger, Schüler, Auszubildende, Studenten und Wehrpflichtige können die Kurse sogar ermäßigt besuchen. Am Geld sollte das Vergnügen, oder die Notwendigkeit für einen Volkshochschulkurs nicht scheitern …
Nur selbst lernen ist preiswerter – dafür mühseliger …
Harri-Reinert-Volkshochschule Spandau
Anschrift: Moritzstraße 17, 13597 Berlin
Telefon: 90279–5000
Montag, Dienstag 10 – 13 Uhr
Donnerstag 16 – 19 Uhr
(während der Schulferien geschlossen)
Webseite: www.vhs-spandau.de
E-Mail: info@vhs-spandau.de
Online-Anmeldung: www.vhs.berlin.de
Aktuelles Programmheft (September 2012 bis Juni 2013): pdf
Ralf Salecker
Zu finden unter: VHS
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